ATP-Challenger Neapel: Starker Erler stürmt zu Jubiläumstitel

Die Zahl 13 bringt Unglück? Nicht so den österreichischen Topprofis! Kalenderwoche 13 ist aus rot-weiß-roter Sicht wieder erfolgreich verlaufen. Nicht nur weil Sebastian Ofner beim ATP-100-Challenger von Girona bei seinem zweiten Comeback-Turnier nach seinen zwei Fersenoperationen das Viertelfinale erreichte und Lilli Tagger beim ITF-W35-Event von Terrassa als jüngste Österreicherin seit Tamira Paszek 2005 ein 25.000-US-Dollar-Turnier gewann. Sondern auch, weil Alexander Erler beim ATP-125-Challenger in Neapel und Sandro Kopp bei der ITF-M25-Veranstaltung in Tarragona jeweils die Doppeltrophäe einheimsten. Doch dies war lediglich ein Auszug der heimischen Errungenschaften. Hier die Übersicht zu den größten Erfolgen der vergangenen Woche, zu denen wir noch nicht berichtet hatten.
- ATP-125-Challenger in Neapel (Italien): Ein perfekter Start in die Sandplatzsaison 2025 für Alexander Erler! Der Tiroler feierte in der drittgrößten Stadt Italiens ohne Satzverlust den ersten gemeinsamen Coup mit seinem aktuellen Doppelpartner Constantin Frantzen (Deutschland). Insgesamt ist es sein 36. internationaler Herren-Doppeltitel, sein zehnter auf ATP-Challenger-Ebene. Im Endspiel, das wegen Regens erst am Sonntag stattfinden konnte, schlugen die beiden die französische Paarung Geoffrey Blancaneaux und Albano Olivetti nach 1:3-Rückstand noch sicher mit 6:4, 6:4. Blancaneaux/Olivetti hatten zuvor im Semifinale durch ein 6:2, 6:1 gegen Erlers Ex-Doppelgefährten Lucas Miedler und den Briten Luke Johnson ein rot-weiß-rotes Finalduell verhindert. David Pichler war mit dem Rumänen Alexandru Jecan nach zwei vergebenen Matchbällen unglücklich in Runde eins ausgeschieden. Im ATP-Doppelranking wird sich Erler am Montag um vier Positionen auf Platz 42 verbessern, zehn Ränge hinter seinem bisherigen Career High. Weiter geht’s für ihn mit Frantzen bzw. für Miedler mit dem Portugiesen Francisco Cabral nächste Woche beim ATP-250-Event in Marrakesch, wo Erler/Miedler in den letzten zwei Jahren jeweils erst im Titelkampf gestoppt worden waren.
- WTA-125-Challenger in Antalya (Türkei): Österreichs Nummer eins befindet sich weiter auf dem Vormarsch. Nach ihrem Coup beim ITF-W75-Turnier in Székesfehérvár vor zwei Wochen feierte Sinja Kraus die Matchsiege Nummer sechs, sieben und acht in Folge und marschierte aus der Qualifikation heraus ohne Satzverlust ins Achtelfinale. Hier war das Spielglück nicht auf der Seite der 22-Jährigen: Die Wienerin (WTA 163) vermochte gegen Victoria Jiménez Kasintseva aus Andorra (WTA 151) eine 5:2-Führung mit Doppelbreak im dritten Satz, samt einem Matchball bei diesem Spielstand, nicht ins Ziel bringen und unterlag mit der kuriosen Scoreline von 0:6, 6:0, 6:7 (4).
- ITF-M25-Turnier in Tarragona (Spanien): Erfreuliche Turnierwoche für Sandro Kopp. Der Tiroler (ATP 384) schaffte im Einzel mit einem Zweisatz-Sieg und zwei Dreisatz-Erfolgen den Sprung ins Semifinale. Dort kam für ihn erst gegen den späteren Titelgewinner, den spanischen Lokalmatador Nikolás Sánchez Izquierdo (ATP 349), mit 3:6, 2:6 das Aus. Im Doppelbewerb erging es dem 24-Jährigen noch besser: Kopp feierte mit dem Deutschen Rudolf Molleker seinen elften ITF-Doppeltriumph bei den Herren – den bereits achten bei einem ITF-M25-Event, den zweiten solchen in dieser Saison. Kopp/Molleker glückte ohne Satzverlust der Finaleinzug, obwohl sie im Halbfinalspiel gegen die topgesetzten Kelsey Stevenson (Kanada) und Augusto Virgili (Italien) beim 7:6 (1), 6:1 insgesamt sechsmal (!) mit Satzball gegen sich konfrontiert waren. Und im Titelkampf gegen die zweitgereihten Michael Geerts (Belgien) und Daniel Masur (Deutschland) machten die beiden im ersten Satz einen 0:3-Rückstand wett und es im Match Tiebreak nach deutlicher 6:1- und 8:3-Führung nochmal spannend. Am Ende stand jedoch ein 7:5,-4:6,-10:8-Erfolg.
- ITF-J30-Turnier in Prag (Tschechien): Nach seinem ersten ITF-Jugend-Einzeltitel am 2. Februar in Oberpullendorf präsentiert sich Philip Niederle weiterhin in sehr starker Form. Diesmal bewies er in der tschechischen Hauptstadt auch große Kämpferqualitäten: Der Wiener (ITF 845) fuhr gleich drei hart erkämpfte Dreisatz-Siege über drei Lokalmatadore ein – darunter ein 7:6 (6), 1:6, 6:3 im Viertelfinale gegen den zweitgesetzten, zwei Jahre älteren Radek Chodora, immerhin die Nummer 315 in der Jugendweltrangliste. Die vierte Dreisatz-Schlacht war für den 16-Jährigen darauf eine zu viel: Gegen den viertgereihten Tschechen Adam Duda (ITF 723) zog Niederle knapp mit 2:6, 7:6 (6), 4:6 den Kürzeren. In der Doppelkonkurrenz schaute mit Paul Schmid ein Viertelfinale heraus.
- Tennis-Europe-U12-Turnier der Kategorie 1 in Vrsar (Kroatien): Elisa Freudenthaler aus der Vorausscheidung heraus und Nina Buchegger verzeichneten beim hochkarätigen 40. Memorijal Slavoj Greblo jeweils eine Achtelfinalteilnahme. Im Doppel schieden die beiden zusammen in Runde eins aus, ebenso wie Anna Rauth in der Einzelqualifikation.
- Tennis-Europe-U14-Turnier der Kategorie 2 in Veli Losinj (Kroatien): Eine starke Woche von Jakob Mittermayr endet äußerst unglücklich. Mit vier Zweisatz-Siegen erreichte der frischgebackene Österreichische U14-Hallenmeister die Vorschlussrunde, bezwang auf dem Weg dahin unter anderen die Nummern elf und drei der Setzliste. Im Kampf um den Finaleinzug musste der fünftgesetzte Oberösterreicher jedoch gegen den topgesetzten Deutschen Lucas Ariel Herrera Sánchez bei 1:6, 0:3 aufgrund einer Bauchmuskelzerrung aufgeben. Auch zum Doppelfinale mit Lionel Frießnegg, das die beiden ohne Satzverlust erstürmt hatten, konnte Mittermayr darum nicht antreten. Zu Buche stand für ihn in der Ljubicic Tennis Academy dennoch Platz drei im Einzel und Rang zwei im Doppel, das klar beste Abschneiden der rot-weiß-roten Abordnung auf der Insel Losinj.
Hier einige Impressionen vom Tennis-Europe-U14-Turnier der Kategorie 2 in Veli Losinj:
- ITF-MT1000-Turnier in Manavgat (Türkei): Eine Woche nach der Senior:innen-WM fuhren die ÖTV-Asse auch beim nachfolgenden 1000er-Event in der türkischen Provinz Antalya beachtliche Erfolge und mehrere Turniersiege ein. Allen voran dabei die frischgebackene Weltmeisterin 30+, Sarah Kanduth, die in ihrer Altersstufe im Single erneut triumphierte und im Mixed-Doppel mit dem Inder Manvir Randhawa Zweite wurde. Bei den Herren 30+ wies Dominik Wirlend im Semifinale und Endspiel nacheinander die beiden topgesetzten, indischen Zwillingsbrüder Lakshit und Chandril Sood, Ex-ATP-Top-300-Doppelspieler, in die Schranken und sicherte sich somit den Einzeltitel.
Bei den Herren 35+ schied Georg Gamauf in Runde eins zwar gegen den späteren Sieger Andreas Thivessen aus, wurde mit dem Deutschen aber Zweiter im Doppel. Beim in zwei Dreiergruppen ausgetragenen Damenbewerb 40+ wurde Claudia Hartl Gruppenzweite. Eine Klasse höher erreichte Alexander Voura das Einzelhalbfinale und im Doppel mit dem Briten Jason Donoghue das Finale. Georg Nowak verzeichnete Viertelfinals im Einzel und Doppel mit seinem Landsmann Gerald Hartl. Bei den Herren 50+ musste indes der Welt- und Europameister 2024 Clemens Weinhandl einzig beim 4:6, 6:4, 6:4 im Titelspiel gegen den Briten Sebastian Jackson hart ackern, Roland Pecek schaffte es bis ins Achtelfinale und im Mixed mit seiner Landsfrau Nicole Siebler ins Halbfinale. Bei den 60ern schauten für Andreas Köpf im Doppel mit dem Kanadier Denis Dumas bzw. für Heidrun Martinz im Einzel jeweils Vorschlussrundenteilnahmen heraus – so wie auch für Karl Pansy bei den 65ern, der jedoch zudem im Doppel mit dem Schweden Peter Jetzel nicht zu halten war. Dazu kam noch ein Doppelfinale 65+ für Ingrid Bruckner und Sylvia Singer.
Bei den Über-70-Jährigen glückte Christian Hebenstreit mit dem Briten Edward Topham mit dem Sieg über Alex Haupt-Buchenrode und Einzelviertelfinalist Harald Hellmonseder der Sprung ins Doppelfinale. Dieses brachten Hildegard Bruggraber und Traude Schloffer hingegen erfolgreich hinter sich. Und beinahe wäre Bruggraber gar das Double gelungen: Im Mixed mit dem Franzosen Bruno Renoult unterlag sie nach einem Semifinalsieg gegen Dagmar Sperneder und Jürgen Ackermann (Deutschland) im Endspiel. In der Altersklasse 75+ stand für Hans Pifrement ein Einzelviertelfinale und ein Doppelfinale mit Wolfgang Erber zu Buche, für Georg Pistek ein zweiter Platz beim Mixed mit der Deutschen Renate Eichmann. Und bei den 80ern überzeugte der frischgebackene, erneute Österreichische Hallenmeister Helmuth Lezuo mit dem Halbfinale im Einzel und Platz zwei im Doppel mit dem Deutschen Adalbert Pretki. Tennislegende Peter Pokorny schrammte bei den 85ern mit einem 9:11 im Match Tiebreak am Finaleinzug vorbei.
- ITF-MT100-Turnier in Thermi (Griechenland): Bei der Veranstaltung in der Gemeinde im Regionalbezirk Thessaloniki belegte Engelberth Zogmann im Herrendoppel 60+ mit dem griechischen Lokalmatador Georgios Tsiranidis den zweiten Platz. Das Finale ging gegen die topgesetzten Hausherren Vasilios Dalakos und Konstantinos Nerantzis mit 1:6, 3:6 verloren. Im Mixed-Doppel 50+ unterlag Zogmann mit der Griechin Elpida Skoufalou im Viertelfinale, im Herreneinzel 60+ gelangen ihm hingegen keine Erfolgserlebnisse.


